Hormonelle Erkrankungen
Die Lebenserwartung von Haustieren steigt.
Hat Ihr Tier ein gewisses Alter erreicht, ist bei einer Hauterkrankung immer auch an eine hormonelle Störung als mögliche Ursache zu denken.
Dies betrifft nicht nur Hunde und Katzen, sondern in seltenen Fällen auch Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Frettchen.
Für bestimmte Hunderassen besteht eine deutliche Rasseprädisposition. So leiden z. B. Golden Retriever häufig unter einer Schilddrüsenunterfunktion.
Drei Organsysteme und die von ihnen produzierten Hormone spielen eine wesentliche Rolle:
- Schilddrüse: Unterfunktion beim Hund, Überfunktion bei der Katze
- Nebennieren: Überproduktion von Cortisol
- Geschlechtsorgane: Über- oder Unterproduktion von Geschlechtshormonen
Welche Symptome weisen auf eine Hormonstörung hin?
Hormonelle Hauterkrankungen zeichnen sich in erster Linie durch einen Verlust der Fellqualität und der Felldichte aus.
Der Fellverlust tritt an den für das jeweilige Organsystem typischen Stellen auf.
Primär gehen hormonelle Hauterkrankungen nicht mit Juckreiz einher.
Da der Immunstatus der Haut durch das Ungleichgewicht der Hormone aber beeinträchtigt ist, führen viele hormonelle Erkrankungen zu Sekundärinfektionen. Diese äußern sich später in Juckreiz oder üblem Fellgeruch.
Diagnostik bei Hormonerkrankungen
- Ausführliche Anamnese
- Allgemeinuntersuchung
- Spezielle Fell- und Hautuntersuchung
- Blutfunktionstests
- Feststellung des Hormonstatus‘ im Blut und im Urin
- Trichogramm zur Beurteilung der bei Hormonerkrankungen typischen Haarstruktur
- Zytologie zum Ausschluss oder ggf. zur Behandlung von Sekundärinfektionen
Therapie von hormonellen Erkrankungen
Die meisten hormonellen Erkrankungen sind gut zu behandeln.
Die Therapien sind nicht oder kaum mit Nebenwirkungen verbunden.
Im Gegenteil: Bei der Schilddrüsenunterfunktion kommt es zu einer lebensnotwendigen Substitution des Schilddrüsenhormons in Tablettenform.
Bei einigen selteneren hormonellen Störungen handelt es sich aber um ein rein kosmetisches Problem, dessen Therapie aufgrund der Nebenwirkungen gut abgewogen werden muss.
Gemeinsam besprechen wir, welche Therapie für Ihr Tier infrage kommt.
Entscheiden Sie sich für eine Therapie, so kontrolliere ich in regelmäßigen Blutkontrollen den Hormonspiegel Ihres Tieres.